Kreativität ist eine Lebenseinstellung.
Ich habe dieses Buch verschlungen und es gab keinen Moment, keine Seite, auf der ich nicht zufrieden lächelte, während ich die Worte inhalierte.
Kreativität ist ein Thema, mit dem man mich immer kriegt. Es gibt so viele Betrachtungsweisen, so viel Unerforschtes und Unmengen an AHA-Momenten. Kreativität ist für mich ein riesiger Spielplatz voller Überraschungen, auf dem man sich nach Herzenslust austoben kann. Und ich glaube auch, dass Kreativität unglaubliches Potenzial in allen Lebensbereichen bereit hält.
Beim Lesen des Buches, hatte ich das Gefühl, als würde ich mit Melanie Raabe in einem gemütlichen Café in einer Seitenstraße sitzen und ihren Gedanken zum Thema Kreativität lauschen. Es ist persönlich, intim und freundschaftlich. Aber vor allem ist es inspirierend!
Kreativität ist weder selten, noch elitär.
Ich finde es wunderbar erfrischend, wie sie mit den gängigen Mythen zu diesem Thema aufräumt. Wir alle sind kreativ! Das ist nicht nur einer bestimmten Gruppe von Menschen vorbehalten. Schon die Gestaltung des Alltags ist ein kreativer Akt, davon bin ich ebenfalls überzeugt. Es geht nicht darum, ein Buch zu schreiben, einen Song zu komponieren oder ein Gemälde zu malen. Es geht darum, Lösungen zu finden. Kreativität hilft uns, auf unsere ganz eigene Weise, Lösungen für Probleme zu finden.
Raabe schreibt, dass Forschungen zum Thema Kreativität und Resilienz nahe legen, dass sich beides wechselseitig beeinflusst. Es bedeutet, dass Kreativität einerseits Teil von resilientem Verhalten ist und andererseits Kreativität tatsächlich resilienter macht.
An dieser Stelle fühlte ich mich total abgeholt! Vor ein paar Jahren hatte ich eine Phase, in der es mir nicht gut ging. Eigentlich war das Schreiben für mich immer eine Stütze, eine beste Freundin, die mich durch schlechte Zeit hindurch begleitete, doch zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine Schreibblockade. Nichts ging mehr!
Erstaunlicherweise suchte sich meine Kreativität einen anderen Weg, um mir durch die schwere Zeit zu helfen. Ich strich meine kleine Wohnung, bastelte Bilderrahmen und dekorative Elemente. Ich war positiv überrascht, als ich das Endergebnis sah. Mir war gar nicht klar, dass ich in der Lage war, so etwas Schönes zu erschaffen. Unter normalen Umständen hätte ich mir nicht mal die Zeit genommen, mich in dieser Richtung kreativ auszuleben. Es war in gewisser Weise eine heilende Erfahrung.
Die Inspiration anderer Menschen
Raabe schreibt, dass sie immer wieder von Biografien von außergewöhnlichen Menschen inspiriert wird. Sie erzählt von einigen dieser inspirierenden Menschen und ich habe es mit großer Faszination gelesen und sie danach natürlich gleich gegoogelt, weil es so interessant war, welche Ideen andere Menschen haben können.
Zum Beispiel hat Danny Wallace, britischer Comedian, Autor und Filmemacher, ein Buch mit dem Titel „Random Acts of Kindness: 365 Ways To Make the World A Nicer Place“ geschrieben, in dem es darum geht, kleine kreative Ideen in den Alltag zu integrieren und anderen damit eine Freude zu machen.
Kreative Ideen für Random Acts of Kindness
Setze ein schönes Buch aus. Schreib vorne was Nettes rein und lass es liegen. Auf einer Parkbank, in der Bahn oder im Wartezimmer.
Bedanke dich bei jemandem, der selten ein Danke zu hören bekommt.
Sammle am Strand oder Flussufer Müll ein.
Verschicke eine selbstgemachte Dankeskarte.
Ich werde mir eine eigene Liste erstellen und freu mich schon, sie umzusetzen.
Der Grund ist immer derselbe: Angst.
Melanie Raabe gibt Tipps, wie man die eigene Kreativität wecken und fördern kann und spricht über ein ganz wichtiges Thema: die Angst. Angst, es nicht zu können. Angst, nicht gut genug zu sein. Es geht um Vergleiche, Scham, Scheitern und alles, was dieses anstrengende Paket noch so zu bieten hat. Aber die Autorin macht Mut, feuert an. Sie steht mit diesem Buch wie eine beste Freundin hinter dir und sagt immer wieder: „Nur zu!“.
Practicing any art, no matter how well or badly, is a way to make your soul grow.
Für mich ist dieses Buch wie ein Weg, sich mit der eigenen Kreativität zu verbinden. Spielerisch durch seine Ängste und Selbstzweifel zu gehen und dabei immer eine ermutigende und liebevolle Stimme zu haben, die einen begleitet. Sich kreativ auszuleben, ist ein Weg innerlich zu wachsen. Und zwischen all den Zeilen hörst du immer wieder das Mantra: „Tu es! Tu es einfach! Es wird dich glücklich machen!“
Hast du das Buch schon gelesen? Oder hast du ebenfalls Erfahrungen gemacht, in denen dir deine Kreativität geholfen hat?
Über einen Austausch freue ich mich sehr!
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